Claudia Muxfeldt Zoopharmakognosie &
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Welpenbrief_05_02_23_11

Welpenbrief – Ein kleiner Leitfaden – Teil 2

2. Die Fütterung allgemein:

Von deinem Züchter hast du bestimmt für die erste Zeit Futter mitbekommen. Seitens des RZV der Kromfohrländer gibt es keine Empfehlung in Bezug auf Fütterung. Auch in den Fachmedien unterscheiden sich die Empfehlungen teilweise sehr und es ist auch immer von „Strömungen“ beeinflusst. Eines sollte aber erwähnt werden, der Hund ist kein Wolf mehr und eher ein Allesfresser als ein reiner Fleischfresser. Seit über 35000 Jahren ist er ein Begleiter des Menschen und hat auch ohne engstirnige Fütterungsphilosophien überlebt.

Eine generelle Empfehlung möchte ich dir aber schon geben. Bekommt dein Hund ausschließlich Trockenfutter zu fressen, dann achte bitte unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Es gibt viele Kromis, die nicht so gerne trinken. Bei nicht ausreichender Flüssigkeitsaufnahme können sich leicht Blasenprobleme entwickeln. Bei einer Fütterung mit Nassfutter wird automatisch mehr Flüssigkeit aufgenommen.

2.1 Ressource Futter

Häufig lernt man in der Hundeschule, dass sich ein Hund immer und jederzeit sein Futter wegnehmen lassen muss, da man ja der „Rudelführer“ ist. Dazu ein kleiner Denkanstoß:

Stelle dir vor, du gehst vielleicht des Öfteren mit einem guten Freund/Partner in ein Restaurant, um gemeinsam zu essen. Der Kellner bringt euch beiden gleichzeitig das bestellte Mahl. Dein Freund nimmt, kurz nachdem dein bestelltes Essen vor dir steht, ohne Kommentar dir den Teller weg, wartet einen Moment und stellt ihn dann wieder, ohne etwas zu sagen, zurück. Beim ersten Mal bist du sicherlich verdutzt und denkst dir vielleicht nichts weiter. Dieses „Spiel“ wiederholt dein Freund nun bei jedem gemeinsamen Essen. Wie reagierst du in den folgenden Situationen? Vermutlich beobachtest du innerhalb weniger Wiederholungen deinen Freund mit Argusaugen, um letztendlich den Teller festzuhalten oder deinem Freund auf die Finger zu klopfen, oder noch heftiger zu reagieren.

Siehst du, genauso verhält sich dein Hund, wenn er vielleicht knurrt oder schnappt, wenn du ihm sein Futter wegnimmst, weil du demonstrieren willst, dass du der Chef bist. Den Sinn dieser Übung kann der Hund einfach nicht verstehen, da du ja nicht Hündisch sprichst, um es ihm zu erklären. Im Wolfs-Hunderudel ist es übrigens so, dass wenn z. B. ein Jungtier sich das beste Stück der Beute geschnappt hat, dieses dann auch ungestört fressen darf, vorausgesetzt, es ist ausreichend Nahrung vorhanden. Es kommt kein ranghöheres Rudelmitglied und fordert dieses ein, nur, weil es einen höheren Status besitzt.

Jetzt denkst du vielleicht, aber ich muss doch meinem Hund auch was abnehmen können, wenn er mal etwas frisst, das er nicht soll. Dazu lässt sich sagen. Erklärt man seinem Hund, was man von ihm möchte und bietet zusätzlich etwas Gutes zum Tausch an, kooperiert wirklich fast jeder Hund, vorausgesetzt der Hund hat noch keine schlechten Erfahrungen mit Futter gemacht. Hunde verstehen viel mehr als wir Menschen denken. Nahrung ist ein Grundbedürfnis und daran sollte nicht herumtrainiert werden, sondern einfach ausreichend zur Verfügung stehen. 

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