Claudia Muxfeldt Zoopharmakognosie &
Hundeschule

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Aggressionsverhalten beim Kromfohrländer

Immer wieder wird an verschiedenen Stellen über das Aggressions- und Territorialverhalten des Kromfohrländers insbesondere unkastrierter Rüden berichtet. Hierzu habe ich mir einige Gedanken gemacht.

Vorweg aber erst einmal eine Frage:

Welche Eigenschaften soll ein Begleithund haben? Meist werden da so Dinge aufgezählt wie: Alltagstauglichkeit, brav, wesensfest, unkompliziert, verspielt, sportlich, alles mitmachen, alleine bleiben können, anhänglich, treu, kinderlieb, loyal und und und. Diese Aufzählung ließe sich noch eine Weile fortführen.

Nun die gleiche Frage an uns Menschen.

Wollen wir auch, dass von uns erwartet wird, dass wir brav, anpassungsfähig, emphatisch, sportlich, unkompliziert, wesensfest, liebevoll ect. sind? Oder wollen wir nicht auch mal wild und verrückt sein, unsere Fähigkeiten und Persönlichkeit entfalten und auch mal nein sagen? Auch unsere individuellen Grenzen sollen von anderen verstanden und wohlwollend akzeptiert werden. Ich denke ja.

Da ploppt jetzt bestimmt gleich das Argument in so manchem Kopf auf: Ja, ABER das ist doch nur ein Hund!!!!! NUR EIN HUND??????

Wie wir alle wissen, gehört der Hund wie auch wir zur Klasse der Säugetiere. Er hat ein Gehirn, das sehr ähnlich dem unseren aufgebaut ist. Ein limbisches System, das für Emotionen zuständig ist, hat der Mensch als auch der Hund. Endlich hat es sich auch in der Wissenschaft herumgesprochen, dass Tiere Emotionen und Empathie zeigen. Das wurde auch langsam Zeit, denn jeder, der mit einem Hund zusammenlebt, wird bestätigen, dass Hunde Gefühle haben und empathisch sind. Es gäbe unzählige Geschichten davon zu berichten. Ganze Bücher werden gefüllt mit den Erzählungen aus dem Zusammenleben von Hund und Mensch. Ulli Reichmann hat einmal gesagt: „Hunde sind Menschen in anderem Gewand.“ Und das finde ich sehr treffend.

Wir Menschen wollen verstanden und angenommen werden, also sollten wir das Hunden, die im Übrigen seit über 35000 an der Seite des Menschen sind, auch zugestehen.

Was hat das jetzt alles mit Aggressions- und Territorialverhalten zu tun? Unendlich viel!!!!!!

Beginnen wir das Ganze am Anfang. Ein süßer flauschiger Kromfohrländerwelpe kommt ins Haus. Alle sind froher Erwartung auf den neuen Hausgenossen. Wie üblich wurde vom Züchter empfohlen, unbedingt eine Welpenspielgruppe zu besuchen, damit der Welpe ja gut sozialisiert wird. Möglichst viele Hundekontakte ein unbedingtes MUSS.

Regelrechte Sozialisierungslisten werden abgearbeitet, was der Welpe wann kennen lernen und können muss.  Das kleine Seelchen ist häufig zunächst sehr zurückhaltend, nicht selten auch ängstlich. Nur wenige sind sofort in der ersten Stunde mittendrin im Getümmel. Nun wird vom Trainer empfohlen, das am Bein seines Menschen klebende Fellnäschen solle sich doch lösen und der Besitzer habe das auch gefälligst zu forcieren. So wird der Welpe teilweise bei wilden ruppigen Spielen in der Hundegruppe von seinem Menschen alleine gelassen und von Artgenossen überrannt usw.

Was lernt nun dieser Welpe? Ruhigen freundlichen, respektvollen Umgang mit Artgenossen? Wohl eher nicht. Er lernt, feinste Signale, wenn es zu viel ist, werden nicht wahrgenommen, weder vom Menschen noch von Artgenossen. Wenn man selber nicht schnell und rüpelig ist, wird er überrannt und überhaupt besteht die Welt anscheinend nur aus draufgängerischen Welpen/Junghunden. Quasi unsere heutige Ellbogengesellschaft in die Hundewelt übertragen. Häufig ist das ebenso auf den ach so gern besuchten Hundewiesen.

Sicherlich gibt es hier individuelle Unterschiede und nicht in allen Welpen- Junghundegruppen und was es da sonst noch so für Angebote in Hundeschulen gibt, geht es so zu. Ebenso verkraftet es der eine Welpe/Hund besser als der andere. Viele überstehen den ganzen Irrsinn auch tatsächlich „schadlos“. Allerdings tun sich von Haus aus vorsichtige und eher unsichere Hunde, zu denen auch der Kromfohrländer zählt, teilweise schwer damit. Schießt dann ein Hund über ein aus menschlicher Sicht tolerierbares Maß an sogenanntem Spiel hinaus und wird sehr körperbetont, um eben eine Überforderung zu kompensieren, wird dieser Hund schnell als dominanter, unsozialer Rabauke abgestempelt. Seine vorangegangene feine Kommunikation mit dem Anzeigen von Überforderung wurde übersehen.

Durch die bisher gemachten, nicht optimalen Erfahrungen, wurde quasi der Grundstein für einen Trainingsmarathon gelegt. Der Hund soll ja schließlich brav sein, alltagstauglich und sozialverträglich. Dass bei den ersten zaghaften Sozialkontakten außerhalb seiner Hundefamilie etwas schiefgelaufen ist, zeigt sich bei dem zunächst ach so süßen Welpen häufig erst in der Pubertät, besonders bei Rüden. Da kommt dann das „Protzerhormon“ Testosteron ins Spiel. Es überschwemmt regelrecht den Körper unseres jungen Vierbeiners.

Wie wir es auch von pubertierenden Jugendlichen kennen, ist da Chaos im Kopf und Durcheinander in der Hormonwelt. Jugendliche zeigen das deutlich durch „unnormales“ Verhalten. Da werden plötzlich Verschönerungsaktionen bis zur Perfektion praktiziert durch auffällig farbenfroh gestylte Haare, Piercings, Tattoos, auffällige Kleidung oder auch der Rückzug bis zur Abkapselung von der Welt. All dies beschäftigt die Jugendlichen und deren Umfeld.

Dass das nicht immer einfach für alle Beteiligten ist, brauche ich wohl niemandem zu sagen.  Wir alle wissen, welches Chaos Hormone anrichten können. Auch massiver Druck, der seitens des Umfeldes ausgeübt wird, führt selten zum gewünschten Ziel. Viel eher sind es Verständnis, Zuwendung und Geduld seitens der Eltern/ Mitmenschen, die den Jugendlichen durch diese, auch für sie nicht ganz einfach Selbstfindungsphase, führen und helfen, die eigene Persönlichkeit zu entfalten.

Nun übertrage ich das auf die Gefühlswelt eines heranwachsenden Hundes. Da ist der Rüde, der sich plötzlich seiner Männlichkeit bewusst wird, vielleicht gleichgeschlechtlichen Artgenossen gegenüber quasi die „Hosenträger“ mal schnalzen lassen will, oder eben nur Abstand einfordert, da er selbst gar nicht so recht weiß, was es gerade will und unsicher ist. Er hat den Kopf voll von diesen unwiderstehlichen „Mädelsdüften“ und stellt fest, da gibt es auch andere Kerle, das könnte potentiell ein Konkurrent sein……. Also hat auch er hier Chaos im Kopf, muss mit vielen neuen Dingen zurechtkommen.

Was hilft nun dem „pubertierenden“ Kromfohrländer? Eigentlich das Gleiche wie auch einem jungen heranwachsenden Menschen auch.

Aber was machen wir in der Regel? Wir beginnen an allen möglichen Problemverhalten herumzutrainieren, evtl. mit Begegnungs- und oder Unterordnungstrainings. Richtige Auslastung ist das A & O. Klare Konsequenz, Durchsetzungsvermögen seitens des Halters, man muss Rudelführer sein, kombiniert mit Leckerchen oder Ressourcenbegrenzung durch Futter aus dem Futterbeutel, Markerwörter, Clickertraining, konditionierte Entspannung, alles unter dem Deckmantel positiver Erziehung sind hier die Schlagwörter.

Ich möchte mal einen anderen Ansatz vorstellen. Dazu muss man aber in die Ich Gefühlswelt des Hundes eintauchen. Versetzen wir uns doch in folgendes Szenario, begeben uns auf Augenhöhe des Hundes, die ja nach Größe, man denke z. B. an Chihuahua oder Irischer Wolfshund, schon sehr unterschiedlich sein kann. Ich nenne unser „Studienobjekt“ mal Bruno.

Bruno hat also bereits „erfolgreich“ diverse Hundegruppen zwecks Sozialisierung durchlaufen, wobei er gelernt hat, feine Signale werden nicht unbedingt bemerkt, weder von den sogenannten „Spielkumpanen“ noch von seinem Menschen. Dass das alles vermutlich gar kein richtiges Spiel war, sondern eher ein wildes Herumgerenne, um irgendwie mit der Situation zurecht zu kommen, hat keiner registriert.

Also nimmt Bruno sich vor, in Zukunft deutlicher zu sagen, wenn er etwas nicht will. Kopf wegdrehen, blinzeln, Ohren anlegen und gähnen, um nur einige Signale zu nennen, haben in dem Gewusel nicht gereicht, um auch mal vorsichtig zu sagen „hey das ist mir alles viel zu viel“.

Diese Signale werden auch gegenüber Menschen gezeigt und trotzdem werden sie oft ignoriert und der Welpe zwangsgeknuddelt oder „dauerbespielt“ und und und. Doch zurück zu Bruno. Da also die feinen Signale nicht beachtet wurden, sagt er nun deutlich „ICH WILL NICHT MEHR, ES IST MIR ZU VIEL!!!!!“, knurrt inzwischen des Öfteren, zeigt die Zähne, springt auch seine Menschen an, zwickt oder bellt eben. Bruno will uns deutlich sagen, dass er eventuell mit der Situation überfordert ist, die Distanz zu gering oder ähnliches.

Ein solches Verhalten wollen wir nicht tolerieren, es ist uns peinlich. Zudem bekommt man ganz schnell unzählige gute Tipps von anderen Hundehaltern oder Mitmenschen. Es fallen so Sätze wie: Bruno muss das endlich lernen! Such dir einen guten Hundetrainer! Man kann alles trainieren! Wir erwarten, dass Bruno einfach alles aushält und mit jedem zurechtkommt auf Gedeih und Verderb, schließlich üben wir ständig mit ihm.  Wie es Bruno dabei geht, fragt keiner. Es geht immer nur um uns Menschen. Wo bleibt hier unser Bauchgefühl?

Bruno hat nun verschiedene Möglichkeiten:

  1. Bruno fügt sich nach unzähligen Wiederholungen in sein Schicksal, stellt seine eigenen Ideen zurück und mutiert zum Befehlsempfänger, lernt auf Druck welcher Art auch immer, sein Verhalten zu hemmen, richtig glücklich ist er dabei aber nicht.
  2. Bruno wehrt sich, wird immer „aggressiver“ oder besser gesagt vehementer in seinen Bemühungen seiner Umwelt mitzuteilen, dass er auf das Ganze überhaupt gar keinen Bock hat und ihm alle, also wirklich alle Artgenossen, vom Leib bleiben sollen. Richtig glücklich ist er dabei aber nicht, denn das ist für ihn auch ganz schön anstrengend.
  3. Bruno schafft den Trainingsmarathon so einigermaßen, aber er steht ständig unter Stress. Ist das berühmte Maß voll, reagiert er plötzlich (für seine Menschen aus unersichtlichen Gründen) sehr reaktiv oder lenkt die ständig unterdrückten Emotionen um und sucht sich ein anderes Ventil. Das kann dann z. B. plötzlich auftretendes Territorialverhalten sein, Bruno will niemanden mehr in die Wohnung lassen. Oder er wird krank durch Dauerstress. Glücklich ist Bruno hierbei auch nicht.

Warum ist das so?

Ich will es nochmal verdeutlichen. Unser Bruno funktioniert im Außenbereich, erträgt Hundebegegnungen, macht brav bei anderen Aktionen wie Hundesport, Bällchen apportieren und sonstige Unternehmungen seiner Menschen mit, ist aber eigentlich an seiner Belastungsgrenze.

Wenigstens in seinem Zuhause fordert er dann vehement Ruhe ein, sein Alltag ist stressig genug. Vehement in Hundesprache ist dann eben verbellen, knurren, anspringen oder vielleicht sogar abschnappen oder auch zwicken. Bruno versucht aufs Deutlichste STOPP zu sagen, schreit es regelrecht in die Menschenwelt mit allen seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln hinaus. 

Aber wieder versteht ihn keiner und es wird gnadenlos weiter trainiert.  Diesmal vielleicht mit Trenngittern, Boxen, Maulkörben neuen Trainingsphilosophien und und und.

Natürlich meinen wir es mit all unseren Trainingsbemühungen gut für den Hund. Lieben unseren Hund wirklich. Wir wollen doch sicherlich nur das Beste, sind aber auch hilflos und vertrauen darauf, was uns diverse Trainer, auch im Fernsehen, einreden. Probleme wollen wir natürlich auch nicht, wer will das schon.

Aber was braucht Bruno nun wirklich?

Gehen wir zurück zum Anfang. Bruno kommt nun als Welpe in sein neues Zuhause. Dort darf er erst einmal in Ruhe ankommen. In SEINEM Tempo in kleinen Schritten die Welt erkunden. Wenn er Schutz und Hilfe braucht, sind seine Menschen an seiner Seite. Er muss nicht durch für ihn unangenehme Situationen „einfach durch“ oder mit anderen Hunden etwas selber ausmachen. Fühlt er sich unsicher, bekommt er Halt, wird ermuntert zu Selbsterkundungsverhalten.

Wer Kinder großgezogen hat, kennt wohl sicher, wie stolz sie sind, wenn sie z. B. die ersten eigenen Schritte machen oder eben Sachen wagen, wozu sie etwas Mut brauchen. Das gelingt ihnen viel leichter, wenn sie wissen: im Hintergrund sind die Eltern, die falls es brenzlig wird, zu Hilfe kommen, sie auffangen. Mit Lob und Zuwendung wachsen sie über sich hinaus, nicht durch Überforderung.

Genauso geht es Bruno. Er braucht den Mut seiner Menschen, auf ihr Bauchgefühl zu hören, ihn anzunehmen, wie er ist, sowie unendlich viel Lob und Stolz seiner Menschen. Falls es in turbulenten Phasen, beim Erwachsenwerden, mal etwas „schwieriger“ mit ihm wird, braucht er weiterhin die Unterstützung seiner Menschen, vielleicht eine Zeit lang etwas größeren Abstand zu Artgenossen, Verständnis, dass er NICHT mit jedem spielen möchte, einfach Zeit braucht, um die hereinprasselnden Dinge zu verarbeiten, keinen Beschäftigungs- und Auslastungswahnsinn.

Zudem das Verständnis, dass ihm als Hund vielleicht andere Sachen wichtig sind wie für uns Menschen. Ihm geht es beim Spaziergang nicht um möglichst schnelle Fortbewegung von A nach B. Er muss keinen Sport machen und joggen. Bruno möchte eintauchen in seinen Geruchskosmos, sind wir doch in der geruchlichen Wahrnehmung unserem Bruno meilenweit unterlegen. Seine „Zeitung“ in Ruhe lesen, damit er die ganzen Infos der ihn umgebenden „Hundeszene“ auch in Ruhe verarbeiten kann.

Lösungsstrategien, wie er z. B. aus einem sich eventuell anbahnenden Abwehrverhalten rauskommen kann, bei denen auch er gefragt wird, wie es sich für ihn gut anfühlt. Knurren ist auch ausdrücklich erlaubt, schließlich ist es Brunos Art uns etwas mitzuteilen.

Viele Pausen, um Gelerntes zu verarbeiten. Keine Überforderung, sondern Lernen in seinem Tempo, gewürzt mit unendlich vielen Keksen (Leckerchen) nicht, um wie allseits gemeint, ihn zu bestechen oder abzulenken. Nein! Mit Keksen kann man eine gute Lernatmosphäre schaffen, sind sie doch ein guter Indikator für Stress. Unter Stress können die wenigsten Hunde Kekse essen, Kromfohrländer meistens gar nicht.

Ist es nicht so, dass nicht wenige Menschen bei anstrengenden Situationen Schokolade essen oder rauchen, um besser zurecht zu kommen. ;-). Liebe geht ja auch bekanntlich durch den Magen. Versuche immer, dich in die Perspektive deines Hundes zu begeben, wie würdest du dich als Mensch in der gleichen Situation fühlen? Da merkt man dann selber oft, wie wenig zielführend manche Arten von Training sein werden. Hat man ein komisches Bauchgefühl bei einem Training, höre unbedingt darauf und beende es. Der Bauch hat meistens recht!

Ist nun das Kind, wie man so schön sagt, bereits in den Brunnen gefallen und Bruno ist aufgrund seiner Erfahrungen schlecht händelbar aus menschlicher Sicht, so ist der erste Schritt immer erst einmal Management, Schluss mit der ganzen Trainiererei!

Durch Stressabbau und gutes Management wie z.B. Distanzen einhalten, andere Gassistrecken, Hausleine, kurze Schnüffelspaziergänge, viel weniger Input und unendlich viel Lob, für den minikleinsten Ansatz des erwünschten Verhaltens, kann man den Positivspeicher wieder aufladen und kommt raus aus dem ganzen Teufelskreis. Zuwendung, Verständnis und Lob sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Hat man vor lauter Frust, da es mit dem bisherigen Training nicht wirklich besser wird, dabei den Blick fürs Wesentliche verloren, was das Familienmitglied Bruno tatsächlich ausmacht, dann braucht man schon Hilfe von außen, aber eben nicht in Form von klassischem Training, in dem der Hund funktionieren muss, wie der Mensch es will, sondern Bruno muss ernst genommen werden in seiner Kommunikation und es gilt diese verstehen zu lernen.

Wir können ein unschlagbares Team mit unserem Bruno werden, wenn wir uns auf ihn einlassen, seine Stärken schätzen und anerkennen, was er alles Tolles kann. Dann kann man wahrlich mit ihm durch „dick und dünn“ gehen oder quasi Pferde stehlen.

Lasse dich ein auf einen Perspektivenwechsel, raus aus dem „der Hund muss immer das machen, was ich will“. Lerne die einzigartige Persönlichkeit deines Hundes kennen und lieben. Ein so behandelter, glücklicher Hund wird in vielen Bereichen über sich hinauswachsen und dann auch bei für IHN so unnützen Dingen, allein zur Freude von uns Menschen, wie diverse Hundesportarten, oder andere Beschäftigungsmöglichkeiten mitmachen, weil er sehr gerne mit uns kooperieren will, mit uns zusammen etwas unternehmen möchte. Das ist auch ihm außerordentlich wichtig. Er kann zusammen mit uns, ihm unbekannte Herausforderungen schaffen, auch wenn er nicht im Welpenalter damit konfrontiert wurde. Schließlich sind wir sein Sozialpartner/ Freund, auf den er sich verlassen kann. Ganz in dem Sinne: „Gemeinsam sind wir stark!“ Es ist Zeit, unseren Hunden zuzuhören, sie hören und achten auf uns schon sooooooo lange!

Noch ein Wort zum Schluss. Wenn Hunde nicht so unglaublich viele Fehler im Zusammenleben mit uns tolerieren würden, weil sie so sozial sind, wie sie es eben sind, dann gäbe es viel mehr Aggressionsverhalten. Sei dir dessen immer bewusst.

Mit Wölfen in Gehege-Haltung kann man im Übrigen nur mit Lob, Futterbelohnung und Freiwilligkeit arbeiten, wie der bekannte Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal vom Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn in Wien immer betont. Mit Druck und Zwang verweigert der Wolf die Mitarbeit bei Verhaltensexperimenten.

©Claudia Muxfeldt, Hundeschule Lechfeld

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